mercoledì 23 gennaio 2013

CasaPound kandidiert | Keine Stimme dem Faschismus!

Die neofaschistische Bewegung CasaPound tritt bei der Wahl Ende Februar 2013 in mehreren Regionen an. Die Erfolgschancen sind gering, die Richtung ist aber klar: CasaPound will sich als ernsthafter politischer Akteur etablieren. Auch in Südtirol tritt die Bewegung an.
Der Faschismusforscher Richard Paxton hat zur Analyse faschistischer Bewegungen ein fünfstufiges Stadienmodell vorgeschlagen, nach dem auf 1. die Entstehung der Bewegung 2. ihre Etablierung im politischen System, 3. der Griff nach der Macht, 4. die Machtausübung sowie schlussendlich 5. Radikalisierung oder Niedergang folgen.
In diesem Sinne arbeitet CasaPound gerade dabei, die Schwelle zur zweiten Stufe zu meistern: Sie will aus dem subkulturellen, jugendlichen Milieu heraus und sich als ernst zu nehmender politischer Akteur etablieren. Auch wenn der Weg an die Macht noch weit ist: Ein Achtungserfolg ist durchaus möglich.
Spitzenkandidat ist der Vizepräsident von CasaPound, Simone di Stefano, der auch bei den Regionalwahlen im Latium antritt. Aus seiner Ideologie macht er keinen Hehl:
[Mussolinis] Politik wird heute gebraucht. Wir brauchen jemanden, der dafür sorgt, dass unsere Banken und das Finanzwesen Italien dienen. Die jungen Leute, die zu uns kommen, betrachten Mussolini als Vater dieses Landes.
Sein Bestreben ist genuin faschistisch, vertritt er doch einen "organischen Nationalismus", nach dem Italien umgestaltet werden soll:
Das Ziel von CasaPound ist, die Region Latium zu einem organischen Körper zu machen: Wir wollen eine Region, die eine 'soziale Festung' und ein aktives Wirtschaftssubjekt ist, fähig, die harmonische Entwicklung des Territoriums und aller ihrer Provinzen anzuleiten.
Ebenso typisch die korporatistische Vision einer Aussöhnung der ökonomischen Konflikte: In diese Richtung geht die programmatische Forderung nach der Einrichtung einer "Arbeitskammer", die "die Bürger aufgrund ihrer Arbeit oder ökonomischen Aktivität repräsentiert, die sie in der Nation verrichten", bzw. - in einer anderen Version - "eine harmonische Repräsentation aller produktiven und arbeitenden Kategorien garantiert". Die Revolutionsrethorik kann über diese reaktionären Vorstellungen nicht hinwegtäuschen.
Gianluca Iannone selbst steigt nicht in den Ring. Im Latium, der Hochburg von CasaPound, fiel es der Bewegung nicht schwer, die für die Zulassung zur Wahl nötigen Unterschriften zu sammeln. Hier finden sich auch einige von gewalttätigen Auseinandersetzungen bekannte Exponenten auf der Liste zu Senat und Abgeordnetenkammer. Ebenso vertreten ist sie in Kampanien, wo sie auch für beide Kammern kandidiert, sowie in der Region Trentino-Südtirol: Hier kandidiert die Bewegung im Senatswahlkreis Bozen sowie für die Abgeordnetenkammer. Nicht zugelassen hingegen wurde CasaPound in Umbrien.
Da CasaPound in keinem Bündnis organisiert ist, sind die Chancen sehr gering: Selbst im Latium sagen Umfragen der Bewegung nur Ergebnisse von 1% voraus. In jedem Fall gilt aber: Keine Stimme dem Faschismus (in allen seinen Farben)!

UPDATE 6.2.2013
CasaPound tritt nun laut dem Portal IGN in folgenden Regionen und Wahlkreisen an:
In particolare, il simbolo della tartaruga frecciata sarà presente: in Valle d'Aosta alla Camera e al Senato, in Trentino Alto Adige alla Camera e al Senato, in Piemonte circoscrizione Piemonte 1 e Senato, in Lombardia al Senato, in Veneto nella circoscrizione Veneto 1 e al Senato, in Emilia Romagna alla Camera, in Toscana alla Camera e al Senato, nelle Marche alla Camera, in Abruzzo alla Camera e al Senato, nel Lazio nelle circoscrizioni Lazio 1 e Lazio 2 e al Senato, in Campania nelle circoscrizioni Campania 1 e Campania 2 e al Senato, in Puglia alla Camera e al Senato, in Calabria alla Camera e al Senato. 

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