domenica 27 novembre 2011

CasaPound verhindert Schleifung des Siegesdenkmals...

...zumindest in der Traumwelt von Iannone und Co. Bekanntlich ist es in neofaschistischen Kreisen normal, jede Demonstration zur ultimativen Schlacht und jeden Infostand zur Frontstellung zu erklären. Dass ein paar hundert Fahnenschwenker, die sich der Bozner Ableger am 5. März in die Stadt holte, eine nie ernsthaft in Erwägung gezogenen Schleifung verhindert hätten, wie die Bewegung jüngst erklärte, zeugt aber dann doch von recht großem Realitätsverlust. Aber liest selbst:
Ma ci sono anche altre vittorie che l’associazione rivendica, a cominciare dallo stop allo smantellamento dei monumenti fascisti di Bolzano, grazie alle 4mila persone portate in piazza nel capoluogo altoatesino il 5 marzo scorso, e dal successo clamoroso e inaspettato di ‘’Nessun dolore’’.

venerdì 25 novembre 2011

Stop Violence Against Woman!

Gewalt gegen Frauen* hat viele Formen: Jede 5te Frau in ist von Gewalt im sozialen Umfeld betroffen, jede 4te Frau* in Österreich wird mindestens einmal im Leben Opfer von Verfolgung/Belästigung. Häusliche Gewalt oder sexualisierte Gewalt sind einige der gravierendsten Beispiele. Gewalt gegen Frauen* ist ein strukturelles Problem: es zeigt sich auch in der beständigen Diskriminierung im Alltag - sie erhalten weniger Lohn, werden in eine bestimmte Rolle gedrängt, bei Gesprächen oft übergangen. Daher heute umso mehr: Gegen Sexismus, Patriarchat und Gewalt an Frauen*!

martedì 22 novembre 2011

Braunes Bruneck | AFA Bruneck

Faschistische Strukturen haben nun auch in Bruneck Wurzeln geschlagen und die Stadt an der Rienz wird immer mehr zum Zentrum rechtsradikaler Jugendlicher. Neonazis tummeln sich schon seit einigen Jahren in Bruneck und Umgebung. Erschreckend ist jedoch die große Anzahl an pubertierenden Jungnazis. Bereits im Mittelschulalter werden vor allem sozial Ausgegrenzte von den Neonazis angeworben.
Neuerdings werden auch vermehrt Neofaschisten von Casa Pound und dem Blocco Studentesco in der Stadt aktiv und versuchen dort ihre menschenverachtenden Ideologien unter dem Deckmantel sozialer Themen zu verbreiten. Besonders am Wochenende lässt sich das Ausmaß der rechtsextremen Szene erkennen. 

Pub Bruneck
Obwohl hier jedes Wochenende zahlreiche alternative Jugendliche feiern und zu Liedern wie "Schrei nach Liebe" und "Killing in the name of" grölen, gesellen sich auch vermehrt die Neonazi-Szene dazu. Hier können sie unbehelligt für ihre politische Ideologie Werbung machen: Landser-Shirts (Rechtsextrem Kultband), Hakenkreuze, Tattoos – wer die Augen offen hält erkennt hier den Einfluss der Neonazis. Sie werden hier geduldet, denn sie sind gute Kunden und wohl auch Freunde. Anders lässt sich nicht erklären, wie auf Songs der Ärzte, auf Wunsch der Neonazis, Rechtsrock folgen kann. 
Nicht nur im Pub sondern auch im Zone Club treffen sich braune Kameraden aus dem ganzen Pustertal. 

AFA Bruneck
Die "Antifaschistische Aktion Bruneck" wurde vor einiger Zeit gegründet, inspiriert von den antifaschistischen Aktivitäten im Meraner Raum. Vor einigen Wochen haben die jungen AktivistInnen mit einer Plakataktion auf die nazistischen und faschistischen Strukturen in Bruneck und ihre breite Tolerierung aufmerksam gemacht. 

"Nazi sein heißt Ärger kriegen"
Eine Kampfansage die Einige gestört haben muss. Bereits Tage nach der Plakataktion etliche Poster abgerissen. Auch die zahlreichen Sticker der Antifa wurden entweder entfernt oder durchgestrichen. Die Neonazis scheinen zu merken dass die Straßen nun nicht mehr widerstandslos der extremen Rechten überlassen werden. Und die AFA Bruneck verspricht: Unsere Stadt bleibt antifaschistisch!

Ein erfreulicher Bericht aus einem anderen Teil Südtirols. Die Antifa Meran bemüht sich um eine gute Zusammenarbeit mit den AktivistInnen aus Bruneck. Demnächst wird man sich gemeinsam darum kümmern eine landesweit vernetzte Gruppe, die ein breites, sprachgruppenübergreifendes, soziales und politisches Spektrum abdeckt, zu gründen.

domenica 20 novembre 2011

Ne rossi ne neri - ma fascisti si?

Am vergangen Donnerstag fand in Bozen ein SchülerInnen-Protestaktion der Oberschulen statt. Es ging unter anderem um mehr Autonomie der einzelnen Schulen, Mehrsprachigkeit und die Kürzung finanzieller Beiträge. Organisiert von den sich als antifaschistisch, parteiunabhängig und nicht konfessionell gebunden verstehenden Studenti Consapevoli Bolzano und Collettivo Studentesco Meranese (Demobericht hier). Ohne Zweifel haben die Organisatoren viel Kraft in die Organisation gesteckt. So beteiligten sich erfreulicherweise an die 1000 SchülerInnen mehrerer Sprachgruppen. Es wurden bereits im vorhinein politische Flaggen und Parteisymbole für die Demonstration verboten, um  parteipolitische Einflüsse der aller Lager zu vermeiden.

Bei einigen beteiligten SchülerInnen gingen die Wogen trotzdem hoch, insbesondere im Internet fanden lange Debatten statt. Denn am hinteren Ende des Demozuges sonderte sich eine Gruppe SchülerInnen vom restlichen Demo-Zug ab. Unter ihnen bekannte Gesichter des Blocco Studentesco, der Schüler- und Studierendenorganisation von CasaPound. Unter Ihnen auch der Anführer des Blocco Studentesco Bolzano, bereits angeklagt wegen Verstoß des Scelba-Gesetzes. In einem Meer von Trikolore-Fahnen hielten sie einen Banner mit der Aufschrift "Ne rossi ne neri ma liberi i pensieri" - in ihrer schon genügend bekannten aus Frankreich übernommenen Strategie, unter dem Deckmantel der "Metapolitik" faschistisches Gedankengut zu verbreiten.
In der Diskussion wurde von etlichen angeführt, die Leute vom Blocco seien nur als normale Studierende und nicht als Organisation dabei, welche einfach nur mit allen demonstrieren wollen. Andere hingegen erklärten, dass diese sich sich trotzdem vom restlichen Demozug absonderten und, anstatt der üblichen schwarzen Blocco-Fahnen, die Tricolore schwenkten: Der Blocco verzichtete zwar auf das Emblem auf den Bannern, marschierte aber unbehelligt als Gruppe mit - das geschlossene Auftreten, Rauchbomben und die Art der "Striscioni"-Gestaltung machte sie leicht erkennbar (siehe unten).
Die OrganisatorInnen der Demonstration waren gewiss selbst von der Situation überfordert - es ist eine bekannte Taktik der NeofaschistInnen, Demos zu kapern, indem sie sich entweder an die Spitze des Zuges setzen oder mit ihrem Auftreten der Demo ihren Stempel aufdrücken.
Und trotzdem ist die breite Toleranz gegenüber neofaschistischer Organisationen unter den SchülerInnen bedenklich, keine Pfiffe und keine Buhrufe, "es sind ja schließlich auch Studenten", so die Stellungsnahme vieler. Ein merkwürder Erflog für den Blocco Studentesco, nach der Demo auf der FB-Seite von Casapound: " Massiccia presenza del Blocco Studentesco oggi alla manifestazione per l'autonomia scolastica."
Fraglich auch die Position: "in einer demokratischen Welt darf jeder demonstrieren, auch die Faschisten", ein Satz den man in Bozen of zu hören bekommt. Gruppen mit faschistische Ideologie, autoritär, antidemokratisch, nationalistisch, die im restlichen Italien gerade mit jenen gemeinsame Sache machen, die für die Missstände im Bildungsbereich verantwortlich sind (CasaPound war 2006 in einer Koalition mit dem Popolo delle Libertá und präsentiert sich vielerorts als Schlägertrupp der institutionellen Rechten), demonstrieren gemeinsam mit AntifaschistInnen. In dieser verschlafenen Demokratie scheinen fundamentale Werte und Lehren aus der Vergangenheit in Vergessenheit zu geraten.
Die Demonstration in Bozen, obwohl ein großer Erfolg für die engagierten OrganisatorInnen, wird mit einem schalen Beigeschmack in Erinnerung bleiben. Es ist dringend notwendig, sich zusammen Gedanken zu machen, wie auf derartige Offensiven in Zukunft reagiert werden kann. Denn eines ist klar: Es ist gewiss nicht das letzte Mal gewesen.


presa di posizione di "Brennerbasisdemokratie
"In occasione della giornata internazionale per il diritto al sapere circa mille alunni si sono riuniti ieri nel capoluogo sudtirolese e hanno manifestato a favore dell’autonomia scolastica, del bi- e trilinguismo e del diritto allo studio. Nella loro giusta battaglia gli studenti non si sono però preoccupati di dissociarsi dal marciume politico del blocco studentesco, i cui membri si autodefiniscono «fascisti del terzo millennio» e il cui presidente locale è stato condannato per esibizione in pubblico del saluto romano. Il «blocco» è emanazione di Casapound, ed è probabile che i suoi membri abbiano contribuito a definire il percorso della manifestazione, il cui punto di partenza era il monumento alla vittoria.
Ma non basta: Anche l’assessore competente, Tommasini (PD), nel ricevere una delegazione degli studenti, non ha esitato a confrontarsi anche col rappresentante del «blocco», contribuendo a sdoganare l’associazione come una componente qualsiasi, e di pieno diritto, della vita studentesca sudtirolese. L’unica foto pubblicata dal Landespresseamt in relazione all’incontro è quella riproposta nel presente articolo."


presa di posizione "Bolzano critica e antifascista"
La manifestazione degli studenti di giovedi è stata l'ennesimo teatro di azioni fasciste. Nascosti dietro uno striscione che riportava la scritta "nè rossi nè neri ma liberi pensieri" stavo un numero considerevole di persone. Ovviamente lo striscione era made in blocco studentesco ed ha funzionato benissimo: si poteva vedere una varietà di persone che chiaramente non avevano idea di cosa stessero facendo, ad esempio ragazzi e ragazze con la kefiaah perchè ormai va di moda, oppure un ragazzino di terza media che conosco che non ha niente a che fare con il fascismo. Insomma gente confusa, ma che i gerarchi di Casapound hanno sfruttato ben volentieri per fare numero. Spiccavano infatti alcuni personaggi sulla trentina d'anni (che oltre tutto chiaccheravano amichevolmente con gli agenti della Digos sotto palazzo Widmann) che erano evidentemente i capoccia dell'organizzazione neofascista. Come di consueto infatti era tutto ben organizzato:i colori della bandiera italiana con i fumogeni, il percorso tappezzato dei loro manifesti,la furbata di accerchiare i ragazzi che al punto d'arrivo si sono seduti per acquistare visibilità.Intano loro continuano a ripetere come dischi rotti che la manifestazione è politicizzata e che c'è lo zampino dei partiti (come se a loro fossero estranee queste cose!) e continuano a ripetere che non sono ne rossi ne neri. Molti di loro sfoggiano felpe firmate Casapound o Blocco Studentesco, e mi sorprende vista la loro avversione al capitalismo! Un marchio, caricato di contenuti fascisti, che da loro il senso del gruppo..Un marchio che cerca di raccogliere tutto il possibile sotto l'illusorio sentimento borghese nazionalista parlando anche di socialismo, come se le due cose fossero compatibili. A questo proposito, sostiene Erich Fromm, è tipico sentimento borghese il voler annullare il proprio io in qualcosa che viene ritenuto superiore all'individuo, ad un'autorità che può essere Di, il denaro,la propria nazione,la propria bandiera, ed è per questo che il fascismo è figlio dell'ideologia borghese. La reazione della maggioranza dei manifestanti in ogni caso è stata chiara:dopo la canzone I cento passi dei Modena City Ramblers, dal corte si è levato il grido forte e chiaro: SIAMO TUTTI ANTIFASCISTI!"

lunedì 14 novembre 2011

Demonstration in Warschau - Südtiroler in Haft

Am vergangenen Freitag fanden anlässlich des Unabhängigkeitstag wieder einmal Aufmärsche von NationalistInnen und Rechtsextremen statt. Bei Gegendemonstrationen in Warschau  kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Linksalternativen, Rechtsradikalen und der Polizei. Eine größere Gruppe einer Berliner Antifa-Gruppe ist nach Warschaug gereist um gegen den Naziaufmarsch zu protestieren. 92 Antifas aus Deutschland wurden bereits vor der Demo ohne besonderen Grund eingekesselt und festgenommen. Die Berliner Antifas sprechen von Repression. Einige sind immer noch in Haft. Darunter auch ein Antifa-Aktivist aus Südtirol. Die folgende Nachricht wurde der Antifa Meran zugespielt:

"Bei einer Gruppe aus berlin befand sich auch ein südtiroler antifaschist. Die ganze gruppe wurde aber bereits vor dem beginn der Demo "präventiv" festgenommen und befinden sich nun seit 2 tagen in u-haft. Den inhaftierten wurde kein kontakt zur außenwelt gestattet! Im moment finden gespräche mit der botschaft statt, die inhaftierten werden warscheinlich in einem schnellverfahren verurteilt."

An dem Aufmarsch der NationalistInnen, zu dem sich auch hunderte rechte Fußballfans gesellten, nahmen mehrere tausend Menschen teil. Rund 2000 linksgerichtete DemonstrantInnen wollten den Aufmarsch blockieren. Daraufhin kam es zu schweren Ausschreitungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei.

Die Antifa Meran zeigt sich solidarisch mit allen Inhaftierten! Eine Soli-Aktion ist bereits in Planung. Weitere Infos folgen.




+++ Update: Hintergrundinfos +++
Naziaufmarsch am Unabhängigkeitstag - ND
Aktion und Festnahmen - indymedia
Nazi-Angriff - linksunten.indymedia
Rechtshilfe zur aktuellen Lage
Krawalle am Unabhängigkeitstag - taz 


+++ Update: Freilassung +++
Am Sonntag Abend wurden alle Inhaftierten wieder freigelassen. 

+++Update 14.11.11+++
Auch die Dolomiten berichtet darüber. Zum Vergrößern klicken:

Laut unseren aktuellen Informationen wurde der Aktivist aber nicht während Ausschreitungen, sondern am Rande, vor der Demonstration festgenommen.
Weitere Infos und eine womögliche Stellungsnahme folgen...

Manifestazione Studentesca- Schülerkundgebung

17.11- internationaler Studententag: Die Schüler wollen Klarheit über Schule und Gesellschaft! Wir junge Leute nehmen unsere Gegenwart in die Hand um unsere Zukunft zu leben!
ON Autonomie der einzelnen Schulen
ON MEHRSPRACHIGKEIT, gemeinsame Projekte für die Zusammenarbeit,   Austausch zwischen den Sprachgruppen
ON Anerkennung von Zwei- und Dreisprachigkeit
ON Sichere, für den Unterricht angemessene Gebäude
ON Gemeinsame Jahresprogramme unter gleichen Fachrichtungen in verschiedenen Sprachen
OFF Proporzsystem
OFF Auswirkungen der Kürzungen von finanziellen Beiträgen
OFF KNEBELGESETZ / 
LEGGE BAVAGLIO

Aus mit der Stille, erheb' deine Stimme!


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17/11- giornata mondiale per il diritto al sapere- gli studenti vogliono far luce su scuola e la società: prendiamo in mano il nostro presente per vivere un futuro che sia nostro!

ON
Autonomia delle singole scuole
ON
PLURILINGUISMO, progetti comuni, collaborazione e scambio tra gruppi linguistici
ON
Riconoscimento del Bi- e Trilinguismo
ON
Sicurezza nelle scuole e degli edifici adatti ad un istituto di apprendimento
ON
Programmi comuni tra stessi indirizzi di lingua diversa
OFF
Legge proporzionale
OFF
Effeti dei tagli finanziari
OFF
LEGGE BAVAGLIO

Spegni l'ignoranza, accendi il sapere!




venerdì 11 novembre 2011

Strache-Besuch: alte Gräben und neue Freunde

Heute tourt der recht rechte FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache durch Südtirol, besucht unter anderem den Landeshauptmann und Minniti (PdL), um den Abend im gemütlichen Beisammensein mit seinen Südtiroler VerehrerInnen bei guter Musik und Volksfeststimmung ausklingen zu lassen.
Bemerkenswert: Während sich BürgerUnion und Süd-Tiroler Freiheit laut Medienberichten offenbar ebenfalls mit Strache treffen und die FJ fleißig für eine Verbrüderung mit der Schwesterpartei wirbt, stehen die Freiheitlichen in der Ecke und Schmollen. Ihre Distanz ist jedoch weniger inhaltlicher Natur, sondern taktisches Kalkül: Die guten Beziehungen des FPÖ-Politikers zu Rechtsextremen in ganz Europa, insbesondere den italienischen Neofaschisten, kommen bei vielen strammen Blauwählern gar nicht gut an (die Antifa Meran berichtete). Dass es inhaltlich keine großen Differenzen gibt, belegt unter anderem die "exzellente" Zusammenarbeit der Südtiroler Freiheitlichen mit der FPÖ aus Nord- und Osttirol. Die TT schreibt über die Hintergründe des heutigen Treffens:
Am kommenden Freitag sollte es jetzt zu einem Treffen von FP-Chef HC Strache mit Vertretern aller deutschsprachigen Oppositionsparteien in Neumarkt kommen. Strache wollte mit der Union für Südtirol, der Süd-Tiroler-Freiheit und den Südtiroler Blauen über politische Fragen im Allgemeinen und die Minderheitenpolitik im Speziellen reden. Am Rande des Treffens war auch eine Aussprache (Versöhnung) mit der Südtiroler FP geplant. Doch dazu kommt es nicht, denn die Südtiroler FPÖ boykottiert das Treffen mit Strache. Offenbar sind die Gräben derzeit unüberwindbar.
Auf Anfrage der TT bestätigte Tirols FP-Chef LA Gerald Hauser, „dass unsere Schwesternpartei in Südtirol nicht an der Veranstaltung teilnimmt“. Hauser bedauere diese Entwicklung, „weil die Nord-, Ost- und Südtiroler Freiheitlichen ja exzellent zusammenarbeiten“. Hier gebe es keine Differenzen, einzig zwischen der Bundespartei und Südtirols FP gebe es Probleme. Hauser glaubt, dass es für eine Normalisierung noch Zeit benötige, hofft jedoch auf eine Zusammenarbeit. „Denn in der Südtirol-Politik verfolgen wird dieselben Ziele.“
So ergibt sich nun folgendes Bild: Die BürgerUnion und Süd-Tiroler Freiheit (die schon in der Vergangenheit wenig Berührungsängste mit Strache und Graf gezeigt haben) treffen sich offensichtlich mit Strache; die FJ/Demanega wirbt für die Kundgebung am Abend zwecks "Kennen lernen" und "Kontakte pflegen" (wobei das freilich kein Blind Date ist: der Landesjugendsprecher macht keinen Hehl aus seiner Bewunderung für Haider); und die Freiheitlichen, unbeirrt auf ihrem rechsrechten Kurs, schweigen sich aus persönlichen und taktischen Gründen aus. Eine Konstellation im rechten Lager, die noch interessant werden könnte.

giovedì 10 novembre 2011

Von Nazis und sozialen Netzwerken

Auch in Südtirol hat Facebook in der rechten Szene einen hohen Stellenwert bekommen. Die rechtsextreme Organisation "Casapound" koordiniert und wirbt auf Facebook. Aber auch deutschsprachige Rechte bekleckern den Bildschirm mit ihren rechten Phrasen: Statusmeldungen wie "dei zeugen jehovas kearn a in ofen inni", "Anders Breivik war ein Held", und Postings auf alternative Konzertveranstaltungen wie "do kannt men a massaker verunstolten", sind keine Seltenheit. Man hetzt gegen Minderheiten und politische Gegner. Man gibt sich selbstbwusst, lässt sich mit Nazishirts und Hitlergruß fotografieren. Unter "Personen die mich inspirieren" steht auch schon mal "Adolf Hitler" oder "Benito Mussolini". Nach der Verhaftungswelle im Jahre 2008 und den bis jetzt mäßigen Konsequenzen erlebt die Rechte mit der Plattform Facebook einen neuen Aufschwung.

Braune Front auf Facebook
ein Artikel von Spiegel-Online

Rechte Parteien und Bewegungen sind europaweit auf dem Vormarsch, ihre Gefolgsleute sammeln sich vor allem im Netz. Eine britische Studie hat die Online-Anhänger von Wilders, Le Pen und Co. befragt - die gaben überraschend offene Antworten.

Wer sind die Facebook-Unterstützer von Europas Rechtspopulisten? Warum klicken sie zu Zehntausenden auf den Fan-Button des niederländischen Hetzers Geert Wilders oder der rechten Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ)? Was unterscheidet sie, was haben sie gemeinsam?
Eine Gruppe Wissenschaftler hat versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden: Im Auftrag des britischen Think Tanks Demos untersuchten sie Anhänger von 14 rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen aus insgesamt elf europäischen Ländern.
-Die braunen Facebook-Nutzer eint eine stark ablehnende, teilweise sogar hasserfüllte Haltung zu Einwanderern und Multikulturalismus - immer wieder wurde der angebliche Verlust von nationalen Werten und das "Zerstören der Landeskultur" angeführt. "Ausländer erobern unser Land", schreibt etwa ein Anhänger der Dänischen Peoples Party. "Sie haben so viele Kinder, und sie erziehen sie furchtbar."
-Das Feindbild Islam ist laut Studie umso stärker ausgeprägt, je jünger ein Studienteilnehmer ist. Während rechte Parteien früher auf Antisemitismus gesetzt hätten, sei heute "Islamhass der verbindende Faktor", kommentierte Thomas Klau vom European Council on Foreign Relations im "Guardian" - Tendenz steigend.

100.000 FPÖ-Fans
Auch ist die Studie wegen ihrer Methodik lediglich als Ergänzung zu anderen Untersuchungen zu verstehen - es machten vermutlich vor allem jene mit, die ihre Ansichten auch sonst nicht verstecken. Die Beweggründe der "verborgenen Rechten" bleiben damit unentdeckt. Aber die Erhebung beleuchtet einen Teilaspekt im Aufschwung von rechten Bewegungen in ganz Europa, gibt Einblicke in die Motive der braunen Gefolgschaft im Netz.
Selbst wenn ein Fan-Knopf auf Facebook schnell gedrückt ist: Forscher Bartlett warnte bei der Vorstellung seiner Studie davor, rechtsgesinnte Mitglieder in sozialen Netzwerken als "harmlosere Rechte" abzutun. Es wachse eine neue Generation netzaffiner Nationalisten heran. "Sie sind jung, wütend und desillusioniert - und es werden immer mehr."
Vollständiger Artikel auf Spiegel-Online: Braune Front auf Facebook

venerdì 4 novembre 2011

Aktion am Siegesplatz: Foto & Video







Blitzaktion am Siegesplatz: "Ora e sempre resistenza"

Eine Gruppe autonomer AntifaschistInnen hat in einer nächtlichen Blitzaktion am Bozner Siegesplatz ein Transparent mit der Aufschrift "Faschismus bekämpfen - ora e sempre resistenza" angebracht. Damit wollen sie laut eigener Stellungnahme anlässlich des Nationalfeiertags gegen die traditionellen neofaschistischen Aufmärsche und den zunehmenden Nationalismus protestieren.
Jedes Jahr das selbe hässliche Schauspiel: Neofaschisten die am Siegesdenkmal und anderen faschistischen Relikten Kränze niederlegen. Offiziell um (freilich unterschiedslos) "aller Gefallener der Kriege" zu Gedenken, wobei jeder weiß, welche Bedeutung diese Orte im politischen Raum Südtirols haben. Gleichzeitig die nationalistischen Feierlichkeiten zur "Einheit Italiens". Aber heuer gab es einen Farbtupfer im alljährlichen Einheitsbrei - eine aussagekräftige Aktion engagierter Menschen:
"Faschismus bekämpfen - ora e sempre resistenza! Mit diesem Spruchband an einem der politisch und kulturell umstrittensten Orte Südtirols wollen wir den Menschen in Erinnerung rufen, wohin Nationalismus und Rassismus führen: in ein totalitäres System, das nur Vernichtung und Krieg kennt. Während der ethnische Konflikt in Südtirol schon in die x-te Runde geht, das Hick-Hack von deutschen und italienischen NationalistInnen immer wieder neue Worte für die selben abgedroschenen Phrasen des "wir gegen sie" findet, werfen wir die Frage nach den Werten auf, die als Grundlage für eine Zukunft in Freiheit und Wohlstand aller gelten können. Gedenken wir jener, die für die Befreiung vom Joch des Faschismus gestorben sind - denken wir über die Werte nach, für die sie ihr Leben gelassen haben! Was sind wir bereit zu geben, um den überall aufkeimenden autoritären Tendenzen entgegenzutreten?"
Der nächtliche Spuk war freilich nicht von langer Dauer - in den Morgenstunden hatten Carabinieri Recht und Ordnung wieder hergestellt und das Banner entfernt. Den Denkprozess anregen wird die Aktion hoffentlich länger.

FOTOS + VIDEO

giovedì 3 novembre 2011

Strache-Einladung: FJ auf strammen Rechtskurs

Am 11. November weilt der FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, bekannt für seine rassistische und islamophobe Haltung in der Migrationspolitik sowie seine Nazi-Vergangenheit, in Südtirol - eingeladen von der Freiheitlichen Jugend. Der Schmusekurs der Freiheitlichen ist nun also endgültig vorbei, ebenso wie die Distanz zur FPÖ.
Gaben sie sich nach ihrem Erfolg bei den Landtagswahlen 2008 gemäßigt und kündigten großspurig die Zusammenarbeit mit der FPÖ auf, so ist derzeit ein Kurswechsel festzustellen. Unter der Leitung von Leitner/Mair/Demanega vollzieht die Partei eine Rückkehr zu vergangener Radikalität und Nähe zur österreichischen Schwesterpartei (nicht lang ist's her, als Mair noch in bester Haider'schen Manier mit antisemitischen Ausfällen auf sich Aufmerksam machte).

Die Freiheitlichen auf Rechtskurs
Nicht nur bei der jüngsten Integrationsdebatte war dies ersichtlich, erst im Juli dieses Jahres fand ein Treffen der Freiheitlichen mit der Tiroler FPÖ zwecks "Ausbau der Zusammenarbeit" statt - und nun also kommt einer der übelsten Hetzer, den die österreichische Politik zu bieten hat, zu einer gemeinsamen Kundgebung nach Südtirol.
Eingefädelt wurde die ganze Sache offenbar von Demanega persönlich, der auch die Einladung verfasst hat. Und auch wenn er versucht, distanziert zu klingen ("Was jeder Einzelne von der FPÖ hält, sei natürlich ihm selbst überlassen."), so ist nennt den Zweck der Veranstaltung ganz ungeniert: Es geht um eine verstärkte Annäherung an die "Schwesterpartei": "Die Veranstaltung sollte für alle Freiheitlichen die Gelegenheit bieten, unsere Schwesterpartei in Österreich besser kennen zu lernen und um die gegenseitigen Kontakte anzuregen und zu pflegen."
Die Freiheitlichen haben sich also - offenbar inspiriert vom rassistischen ("ausländerfeindlichen") Klima, das derzeit in Europa aufzieht - gegen einen Weg zur politischen Mitte entschieden. Ihr Kurs ist klar rechts. Wenn sie sich nun von Strache inspirieren lassen, so lässt dies nichts Gutes erahnen: HC Strache ist kein unbeschriebenes Blatt, im Gegenteil.

HC Straches "Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut"
Der jetzige freiheitliche Obmann begann seine Karriere am rechten Rand der FPÖ und im Dunstkreis der rechtsextremen Szene: im Kreis Norbert Burgers, dem Chef der österreichischen NPD, die wegen Verstößen gegen das Verbotsgesetz aufgelöst wurde. Strache schaffte sogar das quasi Unmögliche, nämlich wegen Rechtslastigkeit vorerst nicht in die freiheitliche Jugendorganisation aufgenommen zu werden. Noch 2002 nahm Strache an derselben Sonnwendfeier teil, bei der auch der Holocaust-Leugner Gottfried Küssel zu Gast war. Vor einigen Jahren tauchten Fotos aus seiner Jugend auf, die Strache bei einem paramilitärischen Training gemeinsam mit Andreas Thierry zeigten: Thierry war bis Anfang der 90er Jahre ein Führungskader der "Nationalistischen Front" (NF), einer der größten Organisationen des neonazistischen Untergrunds in Deutschland, und führt heute Schulungen für die deutsche NPD durch. Ein Foto zeigt den jungen Strache, der den Kühnengruß macht - einer Abwandlung des verbotenen Hitlergrußes. Wo Strache ideologisch stand, zeigt sein Eingeständnis, er könne nicht einmal ausschließen, dass es Fotos gebe, die ihn mit Hitlergruß zeigen.
Heute darf Strache laut Urteil des Oberlandesgerichts Wien eine "Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut" vorgeworfen werden. Seine Auftritte strotzen von Rassismus übelster Sorte: Mit Slogans wie "Daham statt Islam", "Deutsch statt nix verstehn" oder "Herr im eigenen Haus bleiben" hetzt er gegen MigrantInnen,fordert das Ende der Sozialleistungen für Nicht-ÖsterreicherInnen und eine Aufnahmesperre für Menschen von außerhalb Europas. Im Mai 2006 beispielsweise wetterte Strache: "Es geht um unsere Heimat. Da muss man auch bereit sein, den Kampfanzug anzuziehen."

Strache in Südtirol? Nein danke!
Die Freiheitlichen zementieren mit der Einladung einer solchen "Persönlichkeit" ihren Kurs nach Rechtsaußen - was soviel heißt wie mehr Rassismus gegen MigrantInnen, mehr Ethno-Nationalismus ("Südtiroler zuerst"), mehr Menschenverachtung. Auf Facebook hat sich schon eine Gruppe gegründet, die sich gegen den Strache-Besuch ausspricht. Die Antifa Meran fordert:
Kein Fußbreit dem Rassismus in jedem Gewand! Stoppt die rechtsextremen Hetzer auf der Straße und in den Parlamenten! Für Bewegungsfreiheit, Bleiberecht und Pluralismus! 


+++ UPDATE +++
Wie der Alto Adige berichtet, befindet sich Strache am 11. November auf "Südtirol-Tournee" und wird unter anderem mit Landeshauptmann Luis Durnwalder und dem Landtagspräsidenten Minniti (PdL) zusammentreffen (was es da wohl zu bereden gibt?!):
Il leader del partito austriaco xenofobo e di estrema destra Fpoe, Heinz Christian Strache, l'11 novembre sarà a Bolzano per una serie di incontri ufficiali. Sono tra l'altro previsti incontri con il governatore altoatesino Luis Durnwalder e il presidente del consiglio provinciale Mauro Minniti (Pdl). La notizia dell'arrivo di Strache è stata accolta tiepidamente dal partito gemello altoatesino dei «Freiheitlichen». Il rapporto tra il partito austriaco e quello altoatesino è difficile dai tempi della rottura tra l'ex leader Joerg Haider, deceduto, e il suo delfino Strache.
So "kühl" wurde die Nachricht von Straches Besuch offenbar nicht aufgenommen - die FJ organisiert extra ein nettes Stelldichein mit Musik, Speis und Trank.