lunedì 28 febbraio 2011

Informazioni sul 5 marzo / Infos zum 5. März

Alle Infos, Aufruftexte von ANPI, Studenti Consapevoli und Antifa Meran, Flyer zum Selberdrucken, Programm und Veranstaltungen im Vorfeld, Demoroute, Anfahrt mit Zug usw. findest du auf der laufend aktualisierten Demo-Seite:

+ 5 marzo: Bolzano antifascista! +
 
Flyer zum Weiterschicken und Ausdrucken
volantino A4 | volantino A5
Flyer A4 | Flyer A5

giovedì 24 febbraio 2011

Monumenti e dintorni: l'appello dell'ANPI

ANPI: Appello alle istituzioni locali, alle forze politiche democratiche, alla società civile

L'ANPI Alto Adige/Südtirol rivolge un appello alle istituzioni locali, alle forze politiche democratiche, alla società civile affinchè la storica questione dei Monumenti e dei simboli trovi finalmente e in tempi rapidi una soluzione condivisa in grado di stroncare qualsiasi tentativo da parte degli opposti estremismi di riaccendere tensioni a sfondo etnico. In questo senso l'ANPI si riconosce nel documento sottoscritto da un folto gruppo di storici e intellettuali di lingua tedesca e di lingua italiana -primi firmatari Andrea Di Michele, Hans Heiss e Hannes Obermair-.

5 marzo antifascista

L'unione interetnica e apartitica tra ANPI, Studenti Consapevoli e Azione Antifascista Merano invita a partecipare numerosi alla contromanifestazione che si terrà il 5 marzo a Bolzano.
La "marcia su Bolzano" di Casa Pound, sostenuta anche da Unitalia, non può avvenire senza incontrare una forte opposizione e, pur non riuscendo ad impedire il suo svolgimento, insieme potremo inviare un segnale forte, capace di mostrare che esiste un Alto Adige capace di superare la separazione etnica, la questione dei monumenti (presenti e passati) e l'esclusione sociale.
Insieme alle associazioni italiane e con l'appoggio di molti altri vogliamo porre l'antifascismo come punto di partenza di un nuovo capitolo della storia altoatesina, un capitolo rivolto al sociale che sia interetnico e pluralista.
Chiediamo quindi una ampia partecipazione alla contromanifestazione che si terrà a Bolzano il 5 marzo con concentramento alle 14.30 in piazza Innerhofer (vicino all'Università):

• contro il rafforzamento della scena neofascista a Bolzano e contro l'asse Casa Pound-Unitalia!
• contro una politica nazionalista e di divisione etnica!
• per trasformare i monumenti in un punto di partenza per una riflessione critica su quel capitolo della storia!
• per un Alto Adige pluralistico e per la diversità culturale e linguistica!

mercoledì 23 febbraio 2011

5 marzo antifascista!

Ein transethnisches, überparteiliches Bündnis von ANPI, Studenti Consapevoli und der Antifaschistischen Aktion Meran ruft zur zahreichen Teilnahme an der Gegendemonstration am 5. März in Bozen auf.
Der "Marsch auf Bozen" von CasaPound, Unitalia darf nicht unwidersprochen stattfinden, und wenn er sich schon nicht verhindern lässt, so wollen wir gemeinsam ein starkes Zeichen setzen für ein Südtirol jenseits ethnischer Trennung, faschistischer Relikte (versteinerten und lebendigen) und sozialer Ausgrenzung. Zusammen mit den beiden italienischen Vereinigungen und unterstützt von vielen anderen wollen wir den Antifaschismus als Ausgangspunkt für ein neues Kapitel der Südtiroler Geschichte setzen, welches sozial, transethnisch und pluralistisch ist.
Wir rufen daher zur breiten Mobilisierung und Teilnahme zu einer Demonstration in Bozen am 5. März, 14.30 Uhr, Innerhofer-Platz (neben Uni Bozen), mit folgenden Anliegen auf:
  • Gegen die erstarkende neofaschistische Szene in Bozen und gegen die Achse CasaPound-Unitalia!
  • Gegen eine Politik der ethnischen Trennung und Nationalismus jeder Coleur!
  • Für die Umgestaltung der faschistischen Relikte im Zuge einer umfassenden Aufarbeitung dieses Kapitels der Geschichte!
  • Für ein pluralistisches Südtirol und kulturelle und sprachliche Vielfalt!
Weitere Informationen auf diesem Blog und der öffentlichen FB-Seite!

CS/PM: La politica della SVP

[IT | DE siehe unten]

Comunicato stampa
La politica della SVP getta benzina sul fuoco delle tensioni etniche

"Stiamo osservando con preoccupazione la crescita delle tensioni etniche il Sudtirolo, tensioni provocate dalla SVP", queste le parole del portavoce di Azione Antifascista Merano, Joachim Staffler. Le azione della Volkspartei nella vicenda dei monumenti, e anche l'atteggiamento della Provincia in occasione dei festeggiamenti per i 150 anni dell'unità d'Italia, sono dettate da un gelido calcolo di potere più che da una attenta riflessione sul futuro.

domenica 20 febbraio 2011

Invito incontro/Einladung Treffen: 5 marzo antifascista!

Una spontanea manifestazione, che coinvolge giovani organizzati o meno e alcune altre organizzazioni politiche, intende rispondere alla minacciata - anche se un poco ridicola - marcia su Bolzano dei gruppuscoli neofascisti di Casa Paund,per il giorno 5 marzo .
Per organizzare tale risposta democratica è prevista una riunione lunedì 21 febbraio ore 18 00 sala B Casa Altmann.
In tale occasione ciascuno degli invitati sceglierà o meno la sua partecipazione a qualsiasi manifestazione.

***

Treffen zwecks einer spontanen Gegendemostration zum "Marsch auf Bozen" von CasaPound/Unitalia am 5. März, für ein breites Bündnis von Jugendlichen und Organisationen.
Für den Montag, 21. Februar um 18 Uhr ist im Saal B Casa Altman (Bozen Gries) in den Räumlichkeiten der ANPI ein Treffen vorgesehen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Eingeladen sind alle antifaschistischen Personen und Kräfte, die sich an dieser parteien- und sprachgruppenübergreifenden Initiative beteiligen möchten!

Vom Bahnhof Bozen/dalla stazione di Bolzano:
autoBus 10A

Google Maps Grieser Platz 18

sabato 19 febbraio 2011

Neonazi-Aufmarsch in Dresden

Straßenblockade in Dresden, 19.2.2011
Heute findet in Dresden der größte Aufmarsch von Neonazis und Rechtsradikale Europas statt: Mehrere Tausend werden erwartet, auch aus Südtirol werden etliche dabei sein. Es ist dies die Bilanz jahrelangen Wegsehens.
Bis in die 90er-Jahre waren die Gedenkfeiern an die Opfer der alliierten Bombenangriffe auf die Stadt Dresden vor allem eines: unspektakulär. Offizielle Stellen gedachten ebenso wie politische Organisationen in angemessem Rahmen, von Neonazis oder dergleichen war weit und breit nichts zu sehen.
Erst seit rund 15 Jahren begannen diese, die Gedenkfeierlichkeiten für sich zu vereinnahmen. Ähnlich wie die Foibe-Gedenken in Italien, die schon seit Jahren von Rechtsradikalen instrumentalisiert werden, geht es ihnen vor allem um eines: Schuldabwehr durch Opfermythos. Es ist dies ein Angriff auf ein kollektives Gedächtnis, in welchem durch jahrzehntelange Arbeit die Zeit des Nationasozialismus als eine von Mord und Verbrechen eingeprägt ist. In Südtirol gelingt es nur langsam, den Mythos der SüdtirolerInnen als "Opfer der Nazis" zu entlarven und TäterInnen und Opfer unverholen kenntlich zu machen.
In Deutschland wird der Konsens über die Erinnerungskultur in den letzten Jahren immer stärker aufgeweicht - nicht nur, aber auch von den Nazis, die in Dresden demonstrieren. Auch die von CDU und FDP geforderten Gedenken an die Vertriebenen (siehe Artikel im Freitag) tragen dazu bei.
Dass die Gedenkfeierlichkeiten in Dresden derart von den Neonazis vereinahmt werden konnten, ist vor allem auf politisches Versagen zurückzuführen. Viel zu wenig wurde gegen die immer größer werdende Zahl an Rechtsradikalen unternommen, vor allem auch von offiziellen VertreterInnen der Stadt. Und diese Untätigkeit setzt sich bis heute fort: Während drei Veranstaltungen der Neonazis genehmigt wurden, wurden alle Gegendemonstrationen von AntifaschistInnen untersagt, das Gericht betonte gar, die Polizei möge das Recht auf Meinungsfreiheit der Nazis schützen. Nur den zahlreichen AktivistInnen, die die Sperren der Polizei zu durchbrechen und den Naziaufmarsch zu blockieren versuchen, ist es zu verdanken, dass deren Treiben nicht tatenlos hingenommen wird.

Newsticker zu den Ereignissen am heutigen 19. Februar

Update 20.2.2011: Blockaden ein voller Erfolg!
Dank großangelegter Mobilisierung und Unterstützung konnte der Naziaufmarsch in Dresden verhindert werden; an zahlreichen Stellen durchbrachen Demonstrierende die Polizeisperren und blockierten die Marschrouten der Neonazis, die frustriert wieder abziehen mussten.

venerdì 18 febbraio 2011

Il Duce é morto, evviva...? - Teil 2

KOMMENTAR | Zwei Wochen ist es her, dass die SVP-Abgeordneten Zeller und Brugger die Bombe platzen ließen: Die faschistischen Relikte in Südtirol sollen entfernt bzw. umgestaltet werden. Nach Jahrzehnten des Stillstandes kommt Bewegung in eine Debatte, die so versteinert schien wie ihr Gegenstand.

Teil 2

Die Minderheit in der Minderheit
Dass das Siegesdenkmal eben nicht nur für den Kreis jener Faschisten, die jetzt schäumend zum Protest nach Rom fahren, eine wichtige kulturelle Bedeutung hat, ist nicht neu: Spätestens die gescheiterte Umbenennungsinitiative des Siegesplatzes hat den breiten Konsens zur Beibehaltung des status quo offengelegt. Dies hat wiederum mit der Situation der Italiener*innen in Südtirol zu tun, die politisch mit dem Ausbau der Autonomie Schritt für Schritt in die Defensive gedrängt wurden. Die Gründe dafür sind vielfältig und zum Teil hausgemacht, vor allem aber ist es das Proporzsystem, das sich als Gängelband erwiesen und ihren Status als Minderheit in der Minderheit in allen Bereichen zementiert hat: Politisch immer abhängig von der Sammelpartei und zerstritten darin, wer für diese den Steigbügelhalter spielen darf, wirtschaftlich trotz hoher Akademinker*innequote aus den Spitzenpositionen gedrängt. Ihre Existenz in der zweiten Reihe als spaesati, Heimatlose, drückt sich im Begriff des disagio als diffuses Gefühl des Unbehagens nur beschränkt aus. Es ist vielmehr ein handfester Machtkonflikt, ein subtiles Unterdrückungsverhältnis, bei welchem auf die Integration der Anderen abgezielt wird, um die eigene Position zu festigen. Die ethnische Segregation, Anfang und Ende der Südtiroler Autonomie, bewirkt das Gegenteil dessen, zu dem sie aufgebaut wurde: Sie schafft neue Minderheiten in alten Grenzen. 

Pressebericht: Bonazza vor Gericht

„CasaPound“-Chef vor Kadi
Ihnen wurde vorgeworfen, am 10. Februar 2009, dem Tag des Gedenkens an das Fiobe-Massaker, in der Fiumestraße in Bozen die Hand zum faschistischen Gruß erhoben zu haben.
Zwei Angeklagte stimmten gestern Vergleichen zu, zwei weitere – einer von ihnen ist der regionale „CasaPound“-Koordinator Andrea Bonazza – beantragten ein verkürztes Verfahren. Staatsanwältin Luisa Mosna hat gegen Andrea Bonazza (30), Marco Cleva (29), Marco Pomella (26) und Mirco Gasperi (21) aus Bozen Anklage im Sinne des Gesetzes Nr. 645 von 1952, das die Verherrlichung des Faschismus unter Strafe stellt (so genanntes Scelba-Gesetz), erhoben. Die vier sollen vor zwei Jahren am Tag der Erinnerung für Istrien- und Dalmatien-Vertriebene sowie an die Opfer der Karsthöhlen („Foibe“) die Hand zum faschistischen Gruß erhoben haben. Digos-Beamte, die die Veranstaltung im Auge behalten hatten, erstatteten Meldung. Cleva stimmte gestern vor Richter Claudio Gottardi einem Vergleich über 1000 Euro zu, Pomella einem Vergleich über 730 Euro. Für Bonazza und Gasperi beantragte Rechtsanwalt Roberto Keller ein verkürztes Verfahren, in dem sie belegen wollen, dass „ihr Verhalten nicht strafrechtlich relevant“ sei. Das verkürzte Verfahren findet am 26. April statt.
Quelle: stol.it

Faschistengruß: Zwei junge Bozner vor Gericht Bozen – Wegen der „Verteidigung des Faschismus“, einem Delikt laut dem Gesetz des Ministers Mario Scelba aus dem Jahr 1952, müssen sich der Anführer der neofaschistischen Vereinigung „Casapound“, der 29-jährige Bozner Andrea Bonazza, und der 20-jährige Mirko Gasperi, ebenfalls aus Bozen, vor Gericht verantworten.
Die zwei Männer sind am 10. Februar 2009 am Ende eines Marschs im Gedenken an die Opfer der Foibe-Massaker angezeigt worden, weil sie zusammen mit anderen zwei Männern die Hand zum sogenannten Römischen Gruß erhoben hatten. Bonazza und Gasperi haben einen Vergleich vor dem Richter abgelehnt, weil ihrer Meinung nach der Römische Gruß keine faschistische Geste sei.
Der 28-jährige Marco Cleva und der 25-jährige Marco Pomella haben sich hingegen dazu entschieden zu verhandeln. Sie wurden zur Zahlung von Geldbußen in der Höhe von 1.000 Euro bzw. 730 Euro verurteilt.
Im Fall von Bonazza und Gasperi leitete Richter Claudio Gottardi hingegen das Hauptverfahren ein. Der Prozess wird im Schnellverfahren am 26. April stattfinden. Die Angeklagten werden von Anwalt Roberto Keller verteidigt
Quelle: suedtirolnews.it 


Apologia del fascismo, a giudizio due bolzanini: «Fecero il saluto romano»
La difesa: non può essere considerato un reato. Altri due giovani hanno patteggiato davanti al giudice
Dovranno rispondere di «Apologia del fascismo», reato previsto dalla «legge Scelba», il leader di Casapound Bolzano Andrea Bonazza, 29 anni, così come Mirko Gasperi, 20 anni. I due, infatti, erano stati denunciati il 10 febbraio 2009 alla fine della marcia in ricordo delle vittime delle foibe, perché insieme ad altri due ragazzi avrebbero fatto il saluto romano. Bonazza e Gasperi, difesi dall'avvocato bolzanino Roberto Keller, hanno rifiutato il patteggiamento, perché a loro avviso il saluto romano non sarebbe un metodo fascista. Marco Cleva, 28 anni, e Marco Pomella, 25 anni, invece, hanno deciso di patteggiare rispettivamente 1.000 euro e 730 euro. Il giudice Claudio Gottardi ha dunque rinviato a giudizio Bonazza e Gasperi, come richiesto dal sostituto procuratore Luisa Mosna, e il processo - in abbreviato - si terrà il 26 aprile. La legge «Scelba» sancisce il reato commesso da chiunque «fa propaganda per la costituzione di un'associazione, di un movimento o di un gruppo avente le caratteristiche e perseguente le finalità» di riorganizzare del disciolto partito fascista, oppure da chiunque «pubblicamente esalta esponenti, princìpi, fatti o metodi del fascismo, oppure le sue finalità antidemocratiche». L'avvocato Keller sottolinea che «all'interno della stessa legge viene ricordato che ogni caso va giudicato singolarmente». E aggiunge: «I miei clienti sottolineano che non può essere definito un metodo fascista il loro comportamento» fonte: altoadige.gelocal.it

giovedì 17 febbraio 2011

manifestazione fascista a Bolzano

Ultimamente si è discusso molto della questione dei monumenti, un problema estremamente scottante in Sudtirolo.

Il 5 marzo l'organizzazione di estrema destra "Casa Pound Bolzano" ha indetto, con la partecipazione della sezione bolzanina del partito "Unitalia", una manifestazione nazionale in difesa delle reliquie fasciste. 
Affermano di sentire minacciata la loro identità nazionale -cosa che in Italia è spesso associata al fascismo- e di difendere i monumenti come simboli della presunta italianità del Sudtirolo. Come "Antifa Merano" in questi ultimi anni abbiamo osservato con preoccupazione la crescita della scena neofascista a Bolzano: Casa Pound, Casa Italia, Blocco Studentesco e altri gruppi non sono altro che tasselli di una più vasta scena di destra.

Un volantino dei neofascisti

La Digos e le "Forze dell'Ordine" hanno sempre dichiarato di monitorare la scena bolzanina che a loro avviso è talmente piccola da non costituire alcun pericolo. Peccato che Bolzano sia universalmente conosciuta, tanto a destra quanto a sinistra, come città fascista anche fuori dai confini provinciali. La città sconta la mancanza di strutture alternative, così come quella di un movimento di opposizione.

Basti pensare che il coordinatore regionale Andrea Bonazza è finito sotto processo, insieme ad altri figuri, per apologia
del fascismo dopo aver ostentato il saluto romano in occasione della commemorazione delle foibe di due anni fa.
Si autodefiniscono "Fascisti del Terzo Millennio" ma nella sostanza la loro ideologia non è cambiata: è solo una nuova facciata con cui presentare le solite idee stantie.

Faschistischer Aufmarsch in Bozen

Es wird viel geredet, in letzter Zeit. Die Frage was mit den faschistischen Denkmälern gemacht werden soll, hat viele Bewohner Südtirols aufgewühlt.

Der rechtsextreme Verein "Casapound Bolzano" organisiert zusammen mit dem Bozner Ableger der "Unitalia" am 5. März eine Demonstration zur Verteidigung und Beibehaltung der faschistischen Relikte. 
Ihr stark ausgeprägtes Nationalbewusstsein sehen sie bei der aktuellen Polemik stark angegriffen. Sie verteidigen die Denkmäler als Zeichen der "Italianità" in Südtirol. Nationales Bewusstsein wird in Italien immer wieder gern mit dem Faschismus verknüpft.
Besorgniserregend haben wir von der "Antifa Meran" in den letzten Jahren die Entwicklungen der rechten Szene in Bozen beobachtet. Sie verfügen mit "Casapound", "Casaitalia", "Blocco Studentesco" und weitere Gruppierungen über eine feste, rechte Szene.

Hier der aktuelle Aufruf-Flyer von CP.

Ordnungskräfte und Digos sprachen stets, man hätte die "kleine", italienische Naziszene unter Beobachtung. Sie stelle keine Gefahr dar. Aktuell wird uns das komplette Gegenteil bewiesen.
In der linken sowie in der rechten Szene außerhalb Südtirols ist die Landeshauptstadt schon als "Fascho-Stadt" bekannt. In Bozen fehlt es an festen alternativen Strukturen, sowie an einer starken Gegenbewegung.

Vor kurzem stand der regionale Casapound-Koordinator "Andrea Bonazza" mit einigen weiteren Männer vor Gericht. Sie sollen vor zwei Jahren am an einer Gedenkveranstaltung an die Foibe-Massaker, den Hand zum faschistischen Gruß erhoben haben. Es wird wegen "Verherrlichung des Faschismus" ermittelt.
Sie nennen sich "Faschisten des 3. Jahrtausends", präsentieren alte Ideen in neuen Schläuchen. An der Kernsubstanz der Ideologie ändert das nichts.

martedì 8 febbraio 2011

Il Duce é morto, evviva...? - Teil 1

KOMMENTAR | Zwei Wochen ist es her, dass die SVP-Abgeordneten Zeller und Brugger die Bombe platzen ließen: Die faschistischen Relikte in Südtirol sollen entfernt bzw. umgestaltet werden. Nach Jahrzehnten des Stillstandes kommt Bewegung in eine Debatte, die so versteinert schien wie ihr Gegenstand.
Was wie eine glückliche Fügung der gefiederten Schicksalsgöttin aussieht, hat jedoch handfeste Gründe, die durchaus ihre Komik haben: Ein wegen einstürzender antiker Gebäude unter Beschuss geratener Minister gibt, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, gleich ein halbes Dutzend weiterer historischer Bauwerke für die Abrissbirne frei. Der SVP, jahrelang selbst von der Existenz von Siegesdenkmal und Co. als manifest gewordene allgegenwärtige Bedrohung aus dem Süden profitierend, wurden sie in den letzten Jahren jedoch immer mehr zum Mühlstein, der sie unter die magische Grenze der absoluten Mehrheit zu ziehen drohte - versinnbildlichten sie bekanntlich im Diskurs von Süd-Tiroler Freiheit und Schützen vor allem die Unfähigkeit der SVP, diese Bedrohung abzuwenden. In einem letzten Akt soll der Stein des Anstoßes das in Form von Klotz und Knoll wiederauferstandene Narrativ von Angst und Opfer begraben, welches es über Jahrzehnte hinweg gestützt hatte und heute einer gebetsmühlenhaft verbreitete Kunde von Wohlstand und Polit-Primus gewichen ist.

Buchtipp: Politik des Hungers

Buchtipp:
Walden Bello
Politik des Hungers
Aus dem Englischen von Max Henninger 
ISBN 978-3-935936-91-0 | 200 Seiten | erschienen April 2010 | 16.00 € / 26.90 sF | lieferbar

Zwischen 2006 und 2008 kam es in vielen sogenannten Entwicklungsländern vor dem Hintergrund steigender Nahrungsmittelpreise und Versorgungsengpässe wiederholt zu Protesten und Aufständen. Seinen Höhepunkt erreichte dieser Protestzyklus im Frühjahr 2008 mit Aufständen in etwa 30 Ländern. Die Zahl der Menschen, die sich die Grundlebensmittel nicht mehr leisten konnten, stieg allein in Asien um rund 41 Millionen. Heute hungert offiziellen Schätzungen zufolge knapp ein Sechstel der Weltbevölkerung – mehr als eine Milliarde Menschen. 
Walden Bello fragt nach den Ursachen des Hungers. Er findet sie in der Kapitalisierung der Landwirtschaft, wie sie in Afrika, Asien und Lateinamerika seit den 1980er Jahren nochmals forciert worden ist. Sein Buch »Politik des Hungers« befasst sich mit den Folgen der von Weltbank und IWF verordneten Strukturanpassungsprogramme für Kleinbauern und Landarbeiter in Mexiko, auf den Philippinen, in verschiedenen afrikanischen Ländern sowie China. Der beunruhigende Ausgangspunkt der von Bello angestellten Überlegungen ist die Feststellung, dass die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln gerade in jenen Ländern, die einen besonderen Beitrag zur weltweiten Nahrungsmittelproduktion leisten, hochgradig prekär ist.
Bellos Buch ist eine tiefgehende Analyse der politischen Ökonomie des Hungers sowie eine kritische Auseinandersetzung mit den gängigen Theorien wirtschaftlicher Entwicklung. Wagemutig in seiner Vision und leidenschaftlich im Tonfall plädiert er für ein Konzept der Nahrungsmittelsouveränität, welches das Ungleichgewicht zwischen dem globalen Süden und Norden grundsätzlich in Frage stellt.


Walden Bello ist Professor für Soziologie an der Universität der Philippinen und Träger des Alternativen Nobelpreises.